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Brief an die EU: wir brauchen stärkere Regeln für Pestizide

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Politics21.02.2022

Die EU bereitet eine neue Rahmenrichtlinie vor, um den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Wir sind der Meinung, dass es ihr an Ehrgeiz mangelt. Lesen Sie unseren Brief an die Europäische Kommission weiter unten.

 

Brief an die EU: wir brauchen stärkere Regeln für Pestizide

Save Bees and Farmers - Letter to EU Commission on new pesticide regulation
 

ECI-Brief zur neuen EU-Pestizidverordnung

Am 23. März wird die EU-Kommission einen Vorschlag für eine neue Verordnung über Pestizide vorlegen. Diese soll die alte Richtlinie aus dem Jahr 2009 ersetzen, deren Ziel es war, Schädlinge durch gute landwirtschaftliche Praktiken zu verhindern und Pestizide nur als letztes Mittel einzusetzen. Heute, 13 Jahre später, zeigt sich, dass dies nicht funktioniert hat. Die giftigsten Pestizide sind immer noch auf dem Markt, es wurde keine Reduktion erreicht und der präventive Einsatz von Pestiziden ist immer noch Alltagspraxis.

Die EU-Kommission hat in der neuen Farm-to-Fork-Strategie ein Reduktionsziel von 50 % anvisiert, aber das reicht nicht aus. Ein Entwurf der Verordnung wurde uns zugespielt - er ist schwach, hat viele Schlupflöcher und wichtige Elemente fehlen. Unsere EBI zur Rettung der Bienen ist noch nicht ratifiziert. Dennoch mussten wir reagieren und haben unsere Forderungen in einem Brief (PDF-Dokument, 145 KB) an die EU-Kommission deutlich gemacht: Die EBI fordert eine 80-prozentige Redktion synthetischer Pestizide bis 2030 und eine 100-prozentige bis 2035, kombiniert mit starken Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und zur Unterstützung der Landwirte bei Ihrem Einsatz für den Umweltschutz. Damit haben wir der Kommission deutlich gemacht, dass wir einen viel ehrgeizigeren Vorschlag erwarten.

Sobald der endgültige Vorschlag auf dem Tisch liegt, werden die EU-Länder und das Parlament darauf reagieren. Einige werden versuchen, ihn abzuschwächen, andere werden versuchen, ihn zu verbessern. Wenn es soweit ist, brauchen wir Deine Hilfe! Wir werden Dich auf dem Laufenden halten und zu gemeinsamen Aktionen einladen!
 

Mehr Schaden durch Pestizide für Bienen und unsere Gesundheit

Pestizide sind nicht nur sehr schädlich für die biologische Vielfalt, sondern schaden auch unserer Gesundheit. Neue Forschungsergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang zwischen Pestiziden und der Gehirnkrankheit Parkinson. Besonders gefährlich ist dies für Menschen, die mit den giftigen Substanzen arbeiten. Und die Schutzkleidung funktioniert in vielen Fällen nicht. Die Verfahren zur Überwachung der Zulassung von Pestiziden sind veraltet und tragen diesem Umstand nicht Rechnung. Zeitungen in verschiedenen Ländern berichteten kürzlich über dieses Problem. Aus diesem Grund brauchen wir neben der starken Reduktion der Pestizidausbringung auch eine komplette Überarbeitung der Institutionen und Verfahren, die uns vor den negativen Auswirkungen von Pestiziden schützen sollen. Hier kannst du zum Beispiel lesen, wie die EU-Institution EFSA den Schutz von Wildbienen untergräbt.

Pestizidstatistiken: keine Reduktion ohne zuverlässige Daten

In der EU gibt es eine weitere wichtige Pestizid-Diskussion: Eine Reduktion von Pestiziden funktioniert nur mit vernünftigen Statistiken. Ohne solche Stastiken kann man Ergebnisse nicht einschätzen und verschiedene Länder nicht miteinander vergleichen. Die EU wollte die Statistik über landwirtschaftlichen Input und Output (SAIO) aktualisieren, aber 10 Mitgliedstaaten versuchten, dies zu blockieren - darunter Deutschland. Die neue Regierung kam gerade noch rechtzeitig, um diese Entwicklung zu stoppen. Die Diskussion ist also noch nicht zu Ende. Wenn Du Dich für die Details interessieren: Hier findest Du eine Erläuterung der Vorgänge.

 

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